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Versorgung Diabetes-erkrankter Kinder

Große Bedeutung in der Betreuung von chronisch erkrankten Personen und speziell an Diabetes mellitus Erkrankten kommt Ärztinnen bzw. Ärzten für Allgemeinmedizin bzw. für Innere Medizin zu. Sie stellen die Diagnose und überweisen Betroffene im Falle von Komplikationen oder Krankheitsprogressionen an Fachambulanzen oder veranlassen einen stationären Aufenthalt und stellen Anträge für Rehabilitation.

Für eine Übersicht über Diabetes-Erkrankungen, die unterschiedlichen Typen (Typ-1-Diabetes T1D bzw. Typ-2-Diabetes T2D), sowie deren Prävalenz und Inzidenz siehe: Diabetes-Erkrankungen

Die Art der Versorgung unterscheidet sich dabei in Abhängigkeit des Erkrankungstyps. Die Betreuung von Diabetes-Typ-1-Betroffenen erfolgt hauptsächlich in spezialisierten Abteilungen für Kinder- und Jugendheilkunde bzw. in Diabetes-Ambulanzen interner Abteilungen. Patientinnen und Patienten mit Diabetes-Typ-2 hingegen werden primär im niedergelassenen Bereich vor allem von Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern und in geringerem Ausmaß von Internistinnen und Internisten betreut, wobei hier keine konkreten Zahlen vorliegen. Diese Diagnose erfolgt oft zufällig, und im Idealfall sollte dann sofort eine strukturierte Schulung über das Wesen und die Gefahren der Erkrankung, die Vermeidung von Spätschäden und die notwendige Modifikation von Ernährungs- und Bewegungsverhalten erfolgen.

Bezug zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes 

In Art 24 wird die Gesundheitsvorsorge von Kindern und Jugendlichen geregelt. Danach sollen die Vertragsstaaten das Recht des Kindes auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit anerkennen sowie die Inanspruchnahme von Einrichtungen zur Behandlung von Krankheiten und zur Wiederherstellung der Gesundheit. Weiters sollen die Vertragsstaaten bemühen sich sicherzustellen, dass keinem Kind das Recht auf Zugang zu derartigen Gesundheitsdiensten vorenthalten wird.

Entwicklung und Struktur Diabetes-Ambulanzen
Im Jahr 2017 wurden, verglichen mit dem Jahr 2012, in Oberösterreich zwei sowie in der Steiermark, Tirol und Wien je eine zusätzliche Spezial-Diabetes-Ambulanz für Kinder- und Jugendliche verzeichnet. Somit wurden 2017 insgesamt 41 solcher Einrichtungen registriert, wobei die meisten in den bevölkerungsreichen Bundesländern Oberösterreich (10) und Niederösterreich (8) waren. In letzterem entsprach die geschätzte durchschnittliche Anzahl an zu versorgenden 0- bis 14-Jährigen pro Ambulanz mit 41 ungefähr dem österreichischen Schnitt von 40. Weniger wurden durchschnittlich pro Ambulanz in Oberösterreich, Burgenland, Tirol und Vorarlberg, mehr pro Ambulanz in Salzburg, Kärnten, Wien und der Steiermark betreut.

Diagnosen- und Leistungsdokumentation im stationären Bereich:
Daten der Diagnosen- und Leistungsdokumentation zufolge wurden im Jahr 2011 657 Kinder und im Jahr 2014 735 Kinder aufgrund der Hauptdiagnose Diabetes mellitus stationär behandelt. Diese Steigerung in drei Jahren um insgesamt 11,9% ergibt eine durchschnittliche jährliche Erhöhung um 3,8%. Dies entspricht etwa dem berichteten durchschnittlichen jährlichen Anwuchs von rund 4% in den vorhergehenden Jahren 2002 bis 2011.
Dieser Anstieg spiegelt sich auch in den Raten pro 100.000 der gleichaltrigen Bevölkerung wider (2011: 53 Kinder; 2014: 61 Kinder pro 100.000) und ist ein weiteres Indiz für eine steigende Inzidenz. Sowohl 2011 als auch 2014 war die Mehrheit der Behandelten (jeweils >80%) an Diabetes-Typ-1 erkrankt. Niedrige einstellige Prozentwerte entfielen jeweils auf den Diabetes-Typ-2; in den restlichen Fällen wurde ein nicht näher bezeichneter Diabetes dokumentiert (Österreichische Diabetesberichte 2013 und 2017).

In den berichteten Daten konnten keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Geschlechtern festgestellt werden.

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