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Straßenverkehrsunfälle von Kindern (0 bis 14 Jahre)

Kinder als die schwächsten Verkehrsteilnehmern sind zumeist unschuldige Opfer des Straßenverkehrs und deshalb besonders zu schützen. Hier werden Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden, an denen Kinder als Lenker, Mitfahrer oder Fußgänger beteiligt waren, dargestellt. Als Kinder gelten dabei unter 15-jährige Personen.

Bezug zur Kinderrechtekonvention

Artikel 6 des Übereinkommens konstatiert ein angeborenes Recht jedes Kindes auf Leben. Die Vertragsstaaten der Kinderrechtekonvention haben daher das Überleben und die Entwicklung des Kindes in größtmöglichem Umfang zu gewährleisten.

Entwicklung

Die Unfallhäufigkeit im Straßenverkehr geht längerfristig tendenziell zurück, wenn auch mit jährlichen Schwankungen, die z.T. witterungsbedingt sein können. Es empfiehlt sich daher, Fünfjahresperioden miteinander zu vergleichen. In der hier dargestellten Zeitreihe sind dies die Jahrfünfte 1992-1996 und 2015-2019. In der ersten Periode wurden in Österreich auf der Straße pro Jahr durchschnittlich 4.339 Kinderunfälle mit 4.495 verletzten und 54,8 getöteten Kindern registriert. Mehr als zwanzig Jahre später waren es jährlich 2.528 Unfälle mit 2.767 verletzten und 9,0 getöteten Kindern. Die durchschnittliche Anzahl der Unfälle verringerte sich über den Beobachtungszeitraum um rund 42%, die der Verletzten um 38% und die der Toten sogar um 84%. Da parallel dazu auch die Risikopopulation der unter 15-Jährigen schrumpfte, sanken die bevölkerungsbezogenen Raten weniger stark. Auf eine Million Kinder kamen 1992/96 pro Jahr 3.196 Verletzte und 39 Todesopfer im Straßenverkehr, 2015/19 aber nur noch 2.192 Verletzte und 7,1 Getötete. Die Raten konnten in den letzten zwei Jahrzehnten daher um 21,4% bzw. 81,6% verringert werden.
Im Jahr 2020 beeinflussten Lockdowns das Unfallgeschehen maßgeblich und es kam zu einem Rekordtief von 2.043 Unfällen mit 2.179 verletzten und 2 getöteten Kindern.

In den einzelnen Bundesländern verlief diese Entwicklung auch nach Fünfjahresperioden teilweise nicht so kontinuierlich wie im Bundesgebiet insgesamt, teilweise sogar gegenläufig. So kam es in Tirol in den zwei Quinquennien um die Jahrtausendwende zu einer deutlichen Erhöhung der Rate verletzter Kinder, weniger stark und kürzer auch in Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg. Aktuell (Dreijahresperiode von 2017 bis 2019) sind regionale Unterschiede auf Länderebene bezüglich der Verletztenraten vor allem zwischen Vorarlberg (2,94 Promille), Tirol (2,80), Kärnten (2,73) und Salzburg (2,70) einerseits und dem Burgenland (1,40) sowie der Bundeshauptstadt Wien (1,68) andererseits feststellbar. Gleichzeitig verzeichneten Wien und das Burgendland die niedrigsten, Salzburg und Niederösterreich die höchsten Todesraten.

Als risikoreichstes Verkehrsmittel erweist sich das Auto mit durchschnittlich (2017-2020) etwa 40% der verletzten Kinder, vor der Verkehrsart „zu Fuß“ mit etwa einem Viertel und dem Fahrrad mit etwa einem Fünftel. Auch hier macht sich das Pandemiejahr 2020 bemerkbar. So waren unterdurchschnittlich viele verletzte Kinder (rund 35%) mit dem Auto und überdurchschnittlich viele mit dem Rad (32%) unterwegs.
Von den im Straßenverkehr der letzten 14 Jahre getöteten Kindern waren 43,4% im Pkw, 32,4% zu Fuß und 10,3% mit dem Rad unterwegs gewesen.

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