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Ausgaben für die Kindergesundheit (0 bis 14 Jahre)

Die Gesundheitsausgaben, welche direkt dem Zweck der Gesundheit von Kindern unter 15 Jahren zugeordnet werden können, beliefen sich 2014 auf 1,97 Mrd. Euro. Dies entsprach 6,2% der Ausgaben für alle Altersgruppen. Da die unter 15-Jährigen im Jahresdurchschnitt aber 14,3% der Gesamtbevölkerung ausmachten, lagen die jährlichen Ausgaben pro Kopf in dieser Gruppe mit 1.613,50 € klarerweise deutlich unter denen aller Bewohner Österreichs (3.744,82 € pro Kopf).

Ausgaben für die Gesundheit werden in Österreich nach dem „System of Health Accounts 2011“ (SHA) der OECD erhoben. Bei allen hier angeführten Zahlen werden dabei die folgenden Gesundheitsleistungen und -güter (HC) berücksichtigt:

  • HC.1: Leistungen der kurativen Gesundheitsversorgung
  • HC.2: Leistungen der rehabilitativen Gesundheitsversorgung
  • HC.3 Langzeitpflege
  • HC.4 Hilfsleistungen der Gesundheitsversorgung
  • HC.5 Medizinische Güter

Ausgaben für die Prävention (HC.6) und die Verwaltung der Gesundheitsversorgung und Gesundheitssystemfinanzierung (HC.7) werden nicht miteinbezogen. Eine detailliertere Beschreibung der Klassen HC.1-HC.5 findet sich beispielsweise im Abschnitt 2.1.5.1 in der Dokumentation der Statistik Austria zur Erhebung der Gesundheitsausgaben lt. SHA.

Der größte Teil der Ausgaben entfiel im Jahr 2014 mit 84,4% auf die „persönliche Gesundheitsversorgung“. Darunter fallen stationäre und ambulante Gesundheitsversorgung, Tagespflege und häusliche Pflege. 13,7% wurden für „medizinische Güter“ – damit sind sowohl Arzneimittel und andere medizinische Gebrauchs- und Verbrauchsgüter als auch therapeutische Geräte gemeint – ausgegeben. Unter „Nebenleistungen“ wurden die restlichen 1,9% verbucht.

Bezug zur Kinderrechtekonvention

In Artikel 24 Kinderrechtekonvention wird die Gesundheitsvorsorge von Kindern und Jugendlichen geregelt. Danach sollen die Vertragsstaaten das Recht des Kindes auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit anerkennen sowie die Inanspruchnahme von Einrichtungen zur Behandlung von Krankheiten und zur Wiederherstellung der Gesundheit. Weiters sollen die Vertragsstaaten bemühen sich sicherzustellen, dass keinem Kind das Recht auf Zugang zu derartigen Gesundheitsdiensten vorenthalten wird. Es soll eine angemessene Gesundheitsfürsorge für Mütter vor und nach der Entbindung gewährleistet und die Gesundheitsvorsorge, die Elternberatung sowie die Aufklärung und die Dienste auf dem Gebiet der Familienplanung ausgebaut werden.

Struktur und Entwicklung

Die Gesundheitsausgaben (HC.1-HC.5 lt. SHA) für Kinder unter 15 Jahren stiegen von 2011 bis 2014 von 1,72 Mrd. € auf 1,97 Mrd. €.  Dies entsprach einem Zuwachs um 15,0% bzw. einer durchschnittlichen jährlichen Zuwachsrate von 4,8%. Da in diesen drei Jahren die unter 15-jährige Bevölkerung im Jahresdurchschnitt um 0,2% schrumpfte, war der Anstieg pro Kopf noch etwas höher (+15,7% bzw. +5,0% pro Jahr). Die Pro-Kopf-Ausgaben lagen 2011 noch bei 1.394,45 €, 2014 bei 1.613,50 €.

Um einen realen Vergleich der Ausgaben zu erhalten, müssen sie zu laufenden Preisen bewertet werden. Bereinigt um die durchschnittliche Inflation von rund 2% ergibt sich ein realer Zuwachs der Gesundheitsausgaben pro Kopf für Kinder von 0 bis 14 Jahren von 8,9% (durchschnittlich +2,9% pro Jahr).

Unterschieden nach groben Altersgruppen (unter 1 Jahr, 1 bis 4 Jahre und 5 bis 14 Jahre) wird am meisten für die Jüngsten ausgegeben. Im Jahr 2014 betrugen die Gesundheitskosten pro Kopf für Säuglinge bzw. Kleinstkinder unter 1 Jahr 3.751,27 €. Verglichen mit 2011 ergab sich ein Rückgang um 4,4% nominell oder sogar 10,0% (durchschnittlich -3,5% pro Jahr) bei laufenden Preisen. Die geringsten Pro-Kopf-Ausgaben wurden 2014 für die Gruppe der 1- bis 4-Jährigen getätigt. Die Kosten von 1.334,86 € pro Kind in dieser Gruppe waren zwar um 5,7% höher als 2011, doch lag dieser Zuwachs unter der Gesamtinflationsrate über die drei Jahre, sodass real ein geringer Rückgang um 0,5% (-0,17% im Mittel pro Jahr) zu verzeichnen war. Dass die Pro-Kopf-Ausgaben insgesamt, für alle Kinder von 0 bis 14 Jahre, trotzdem (auch inflationsbereinigt) von 2011 bis 2014 zunahmen, lag an der Gruppe der 5- bis 14-Jährigen. Für diese wurden 1.515,01 € pro Kopf (+25,5% im Vergleich mit 2011) ausgegeben. Dies entsprach real einem Gesamtanstieg um 18,1% oder 5,71% im Mittel pro Jahr seit 2011.

Von den 1.664,3 Mio. €, welche unter „persönliche Gesundheitsversorgung“ für Kinder unter 15 Jahren verbucht wurden, entfielen fast ein Drittel auf die stationäre (32,3%) und etwas weniger als zwei Drittel auf die ambulante (63,5%) Gesundheitsversorgung. Der Rest verteilte sich auf Ausgaben für die häusliche Pflege (3,2%) und die Tagespflege (1,0%).
Die 269,9 Mio. € für die Bereitstellung „medizinischer Güter“ für 0- bis 14-Jährige teilten sich wie folgt auf: knapp drei Viertel (72,0%) für Arzneimittel und andere medizinische Gebrauchs- und Verbrauchsgüter, gut ein Viertel (28,0%) für therapeutische Geräte und andere medizinische Güter.
Nicht genauer unterteilt ausgewiesen werden die „Nebenleistungen“ (37,2 Mio. € im Jahr 2014 für alle Kinder unter 15 Jahren).

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