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Anzahl der Kinder (unter 18 Jahren) in Familien

Daten über Familien- und Lebensformen basieren vorwiegend auf Auswertungen der Jahresdaten der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung.

Angaben zur durchschnittlichen Anzahl der Kinder pro Familie sind immer auf Familien mit Kindern bezogen. Kinderlose Paare bilden zwar auch Familien, deren Miteinbeziehung würde die Aussage dieser Größe aber nur verfälschen.
Wird von der durchschnittlichen Kinderanzahl einer Altersgruppe gesprochen, so ist diese immer auf alle Familien mit mindestens einem Kind der jeweiligen Altersgruppe bezogen.

Für die in der Familienstatistik verwendete Definition von Familie und einen Überblick, Informationen über Familienhaushalte im Allgemeinen und über Familien mit minderjährigen Kindern siehe:
Familien – Definition und Übersicht
Familienhaushalte
Familien mit Kindern (unter 18 Jahren)

Bezug zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes

Art 3 des Übereinkommens über die Rechte des Kindes postuliert, dass bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, gleichviel ob sie von öffentlichen oder privaten Einrichtungen der sozialen Fürsorge, Gerichten, Verwaltungsbehörden oder Gesetzgebungsorganen getroffen werden, das Wohl des Kindes ein vorrangig zu berücksichtigender Gesichtspunkt zu sein hat (“Kindeswohlvorrangigkeitsprinzip“).

In den Familien in Österreich lebten 2020 gut 1,52 Mio. Kinder unter 18 Jahren, etwa 1,27 Mio. waren unter 15 und 254.000 unter drei Jahre alt. Das waren um rund 67.000 unter 18-Jährige (-4,2%) und fast 40.000 unter 15-Jährige (-3,0%) weniger als 2004. Dementgegen ist die Anzahl der unter 3-Jährigen in Familien seither um nahezu 10% gestiegen (2004 waren es noch knapp 232.000).
Wenig überraschend spiegeln diese Trends in allen Altersgruppen die der entsprechenden Gesamtzahlen der Kinder in Österreich wider. Das liegt vor allem daran, dass außerhalb von Familien lebende unter 18-jährige Kinder (z.B. bereits ausgezogene, in Wohngemeinschaften bzw. sozialpädagogischen Einrichtungen oder gar nicht in Privathaushalten, sondern etwa in Internaten, Gefängnissen, usw. lebende Kinder) konstant kaum eine Rolle spielen (seit 2004 in allen hier beschriebenen Altersgruppen weniger als 2,0%, im Mittel unter 1,0%).

Ähnliche Veränderungen sind auch in der Anzahl der Familien mit minderjährigen Kindern zu beobachten, wenngleich mit geringfügigen Abweichungen. Seit 2004 ist die Anzahl der Familien mit Kindern unter 18 Jahren überhaupt (-5,75%) und mit Kindern unter 15 Jahren (-4,50%) um etwa 1,5 Prozentpunkte stärker gesunken als die Anzahl der darin lebenden Kinder, bzw. bei den unter 3-Jährigen nur sehr geringfügig schwächer (+9,35%) gestiegen.
Diese Diskrepanzen bei den unter 18- und unter 15-Jährigen zeigen sich dementsprechend auch in leichten Veränderungen der durchschnittlichen Zahl der Kinder in Familien. Die Zahlen beziehen sich auf alle Familien mit mindestens einem Kind der jeweiligen Altersgruppe. In Familien mit Kindern unter 18 Jahren lebten 2020 durchschnittlich 1,69 Kinder unter 18 – dieser Wert lag im langjährigen Schnitt seit 2012 bei 1,67 und in den acht Jahren zuvor (seit 2004) bei 1,66. Ähnliche Tendenzen sind bei den unter 15-Jährigen zu beobachten. Ihre durchschnittliche Anzahl pro Familie betrug 2020 1,63. Insgesamt sind diese Zuwächse aber zu gering (nicht zuletzt, da es sich um hochgerechnete Zahlen handelt), um bereits von einem Trend zu sprechen.
Die durchschnittliche Anzahl der unter 3-Jährigen pro Familie (mit Kindern unter 3 Jahren) lag 2020 mit 1,09 erwartungsgemäß nur knapp über Eins. Das entspricht genau dem langjährigen Schnitt seit 2004.

Feinere Aufgliederungen, wie nach Familientyp oder Bundesländer, sind in den unterschiedlichen Altersgruppen recht ähnlich, weshalb für die folgenden nur die minderjährigen Kinder insgesamt (also die unter 18-jährigen) betrachtet werden.

Im Jahr 2020 lebten in Paar-Familien durchschnittlich 1,73 Kinder unter 18 Jahren und somit deutlich mehr als in Ein-Eltern Familien (1,47 pro Familie). Innerhalb der Paar-Familien zeigt sich eine ähnliche Differenz zwischen der durchschnittlichen Anzahl der Kinder bei verheirateten und unverheirateten Paaren (1,79 Kinder pro Ehepaar bzw. 1,50 pro Paar in Lebensgemeinschaft).
Bei alleinerziehenden Müttern, welche die überwiegende Mehrheit aller Ein-Eltern-Familien ausmachten, lebten mit durchschnittlich 1,47 Kindern unter 18 Jahren wiederum etwas mehr als bei alleinerziehenden Vätern mit durchschnittlich 1,30 Kindern.

Im Jahr 2020 waren nur 1,4% der Familien mit Kindern unter 18 und 1,1% der Familien mit Kindern unter 15 Jahren Ein-Eltern-Familien mit alleinerziehenden Vätern. Da zudem, wie oben berichtet, die durchschnittliche Kinderanzahl bei alleinerziehenden Vätern am geringsten war, war bei 99,1 % oder 1,256 Mio. der 1,267 Mio. Kinder unter 15 Jahren in Familien mindestens eine Mutter im Haushalt. Bei 1,132 Mio. oder 89,3% der Kinder war mindestens ein Vater im Haushalt.

Über den Zeitverlauf zeigt sich bezüglich der Aufteilung nach Familientyp ein relativ konstantes Bild. Die oben beschriebenen, leicht steigenden Tendenzen sind dabei hauptsächlich auf Kinder von alleinerziehenden Müttern und Kinder von verheirateten Paaren zurückzuführen. Es sollte aber auch hier nicht von einem Trend gesprochen werden.

Für den Bundesländervergleich wird zusätzlich zu den Werten von 2020 auch der langjährige Schnitt seit 2004 angegeben, auch um statistische Ausreißer zu vermeiden.
Am meisten Kinder (unter 18 Jahren) pro Familie lebten 2020 mit durchschnittlich 1,77 in Vorarlberg, gefolgt von Oberösterreich (1,75) und Salzburg (1,72). Die wenigsten Kinder pro Familie wurden im Burgendland (durchschnittlich 1,58) ermittelt.

Die Zahlen zur Erwerbstätigkeit der Eltern werden in anderen Altersgruppen berichtet, weshalb hier – im Gegensatz zu den meisten anderen Daten dieses Factsheets – die Gruppe der unter 15-Jährigen abgebildet wird. Es handelt sich um Jahresdurchschnittswerte.

Bei mehr als zwei Drittel der Kinder waren die Väter im Jahr 2020 in Vollzeit unselbstständig erwerbstätig (69,6%), bei 6,0% arbeiteten sie in Teilzeit. Letzteres stellte bei Müttern hingegen die relative Mehrheit mit 44,4% dar. Von nur rund jedem achten Kind (12,9%) war die Mutter in Vollzeit angestellt.
Anteilsmäßig etwa doppelt so viele Kinder hatten selbstständig erwerbstätige Väter als Mütter (14,9% bzw. 7,1%). Bei knapp jedem zehnten Kind mit einer Mutter im Haushalt befand sich diese in Karenz (9,7%; karenzierte Väter spielten – über das Jahr gesehen – kaum eine Rolle und werden unter Teil- bzw. Vollzeit mitgezählt).
Relativ gesehen mehr als viermal so viele Kinder hatten nicht erwerbstätige Mütter als Väter (21,3% bzw. 5,1%), und bei der Arbeitslosigkeit gab es kaum einen Unterschied (jeweils knapp 5%).

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